Os Computerei

Blog von Oliver Braun vom IT-Service.berlin

...zum IT-Service.berlin 

Vorsicht vor E‑Mails – soweit nichts Neues

Begeg­nen Sie ein­ge­hen­den E‑Mails mit einer ordent­li­chen Por­ti­on Miss­trau­en. Die­se Ein­stel­lung stellt seit jeher den bes­ten Schutz vor Com­pu­ter­vi­ren und Mal­wa­re dar.

Das gilt für Nach­rich­ten von unbe­kann­ten Absen­dern, aber auch für Mails von Bekann­ten. Bei Letz­te­ren könn­te es sein, dass die Nach­richt gar nicht von dem schein­bar bekann­ten Absen­der kommt, son­dern ohne sein Wis­sen über sei­nen Account ver­schickt wur­de. Daher gilt: Eine E‑Mail soll­te immer einen eini­ger­ma­ßen per­sön­li­chen Bezug ent­hal­ten. Also eine Refe­renz auf etwas, was die Ver­brei­ter von Mal­wa­re nor­ma­ler­wei­se nicht wis­sen: Die Erwäh­nung eines tat­säch­lich statt­ge­fun­de­nen Gesprä­ches, ein gemein­sa­mer Bekann­ter oder ein bevor­ste­hen­des Ereig­nis, von dem Absen­der und Emp­fän­ger wis­sen. Es soll­te nichts all­ge­mein bekann­tes ohne jeden per­sön­li­chen Bezug sein; News­mel­dun­gen wie „Hund lebt elf Jah­re von totem Herr­chen“ wer­den im Gegen­teil ger­ne von Viren­au­toren benutzt, um die Attrak­ti­vi­tät der Nach­richt zu steigern.

Eine ande­re Mög­lich­keit zur Ver­brei­tung von Schad­code ist die Ver­wen­dung von gefälsch­ten Absen­der­adres­sen, von denen vie­le Men­schen E‑Mails bekom­men, zum Bei­spiel angeb­li­che Ver­sand­be­stä­ti­gun­gen von amazon.de, eBay oder DHL oder vor­geb­li­che Rech­nun­gen von 1&1, Voda­fone oder der Tele­kom. Ein Com­pu­ter­be­trü­ger, der angeb­li­che amazon.de-E-Mails an fünf Mil­lio­nen deut­sche E‑Mail-Adres­sen ver­schickt, erreicht damit hun­dert­tau­sen­de tat­säch­li­che amazon.de-Kunden.

Kei­ne Sor­ge – vor den nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen sol­cher Mails kann man sich schüt­zen. Ein aktu­el­les Bei­spiel illus­triert dies. Schau­en wir uns mal die­se E‑Mails an: (mehr …)

Private E‑Mail-Nutzung am Arbeitsplatz – ein To do

Für Inha­ber oder Geschäfts­füh­rer einer Fir­ma oder eines Gewer­be­be­trie­bes spre­che ich aus Sicht der IT-Admi­nis­tra­ti­on fol­gen­de ein­deu­ti­ge Emp­feh­lung aus:

Regeln Sie die pri­va­te Nut­zung von Inter­net und E‑Mail am Arbeits­platz. Und unter­sa­gen Sie die pri­va­te Nut­zung der geschäft­li­chen E‑Mail-Adres­se.

(mehr …)

Outlook sagt: Keines Ihrer E‑Mail-Konten kann Nachrichten an diesen Empfänger senden.

Sie nut­zen Out­look 2007 oder Out­look 2010 und bekom­men nach dem Ver­sand einer E‑Mail einen Rück­läu­fer (Unzu­stell­bar­keits­be­nach­rich­ti­gung) mit dem Hin­weis „Kei­nes Ihrer E‑Mail-Kon­ten kann Nach­rich­ten an die­sen Emp­fän­ger senden.”:

Ihre Nachricht hat einige oder alle Empfänger nicht erreicht.
Betreff: Dies ist ein Betreff.
Gesendet am: 14.08.2012 17:10
Folgende(r) Empfänger kann/können nicht erreicht werden:
'meier@weltkonzern.de' am 14.08.2012 17:10
Keines Ihrer E-Mail-Konten kann Nachrichten an diesen Empfänger senden.

Ursache

Meis­tens pas­siert das dann, wenn Sie die E‑Mail-Adres­se des Emp­fän­gers über die Zwi­schen­ab­la­ge aus einer ande­ren E‑Mail her­aus­ko­piert haben. Dort ist die E‑Mail-Adres­se manch­mal durch ein­fa­che Anfüh­rungs­zei­chen ein­ge­schlos­sen, und die­se Anfüh­rungs­zei­chen haben Sie ver­se­hent­lich mitkopiert:

Die­se Anfüh­rungs­zei­chen sind das Pro­blem. Wenn Sie sich die von Ihnen gesen­de­te E‑Mail bei Ihren „Gesen­de­ten Ele­men­ten” ein­mal anschau­en, dann sehen Sie die­se Zei­chen auch dort. Bewe­gen Sie den Maus­pfeil auf die E‑Mail-Adres­se des Emp­fän­gers, ohne zu kli­cken. Out­look zeigt Ihnen dann in einem klei­nen Fens­ter die E‑Mail-Adres­se:

Der „ange­zeig­te Name” spielt für die Über­tra­gung der Nach­richt kei­ne Rol­le. Dort könn­te auch „Donald Duck” stehen.
Aber die tat­säch­lich ver­wen­de­te E‑Mail-Adres­se muss gül­tig sein; sie darf kei­ne Anfüh­rungs­zei­chen enthalten.

Es kann sogar sein, dass die Adres­se beim „ange­zeig­ten Namen” kei­ne Anfüh­rungs­zei­chen ent­hält, son­dern nur in der Zei­le dar­un­ter – aber die zwei­te Zei­le entscheidet.

Übri­gens – auch in dem E‑Mail-Rück­läu­fer konn­te man die fal­schen Anfüh­rungs­zei­chen schon erkennen:

'meier@weltkonzern.de' am 14.08.2012 17:10

Lösung

Es genügt, wenn Sie die E‑Mail erneut sen­den und dabei die Anfüh­rungs­zei­chen weg­las­sen. Ent­we­der tip­pen Sie die Adres­se des Emp­fän­gers von Hand ein, oder Sie kopie­ren sie erneut über die Zwi­schen­ab­la­ge, ach­ten aber dar­auf, dass Sie die Anfüh­rungs­zei­chen nicht mitnehmen.

Das ist aller­dings schwie­rig, weil Out­look die­se Zei­chen ger­ne mit mar­kiert. Es gibt etwas wei­ter rechts aber auch noch einen Adress­teil, der mit „mail­to:” beginnt. Dahin­ter steht die kor­rek­te E‑Mail-Adres­se ohne Anfüh­rungs­zei­chen und kann ganz ein­fach mar­kiert werden:

Ach­ten Sie bit­te dar­auf, dass weder der Dop­pel­punkt am Anfang noch die ecki­ge Klam­mer am Ende mar­kiert wer­den dürfen.

Zusatzproblem

Wenn Sie die E‑Mail-Adres­se ein­mal falsch geschrie­ben haben, merkt sich Out­look die­se Adres­se. Auch wenn Sie anschlie­ßend die Adres­se ohne Anfüh­rungs­zei­chen manu­ell ein­ge­ben, scheint es nicht zu funk­tio­nie­ren. Out­look baut immer wie­der Anfüh­rungs­zei­chen ein.

Bit­te prü­fen Sie, ob die fal­sche Adres­se viel­leicht auto­ma­tisch als Kon­takt in einem der Out­look-Kon­tak­te-Ord­ner auf­ge­nom­men wurde:

Und dann merkt sich Out­look noch alle ver­wen­de­ten E‑Mail-Adres­sen in der „Auto­Ver­voll­stän­di­gen-Lis­te”. Die­se Funk­ti­on ist unab­hän­gig vom Inhalt der Kon­tak­te-Ord­ner. Wenn Ihnen Out­look beim manu­el­len Ein­tip­pen der Adres­se die falsch gelern­te Adres­se vor­schlägt, dann kön­nen Sie die­se durch einen Klick auf das klei­ne Kreuz­chen löschen und dann die Adres­se fer­tig tippen:

Schließ­lich noch ein Bei­spiel für einen falsch gespei­cher­ten Outlook-Kontakt.
Ent­schei­dend ist, was an der gelb mar­kier­ten Stel­le steht. Anfüh­rungs­zei­chen gehö­ren dort nicht hin: